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Inspiriert durch spürbare Hilfe

Ärztin sein war immer mein Traum und deshalb habe ich mich sehr angestrengt, um diesen Traum zu erfüllen. 

Ich habe mein Abitur sehr gut geschafft, aber muss noch etwas weiterarbeiten, um an der Universität Humanmedizin studieren zu können. Aus diesem Grund habe ich mich entschieden einen Freiwilligendienst zu machen. In diesem Jahr lernt man Menschen kennen, sammelt viel Erfahrung in dem medizinischen Bereich und außerdem bringt dieses Jahr Punkte fürs Aufnehmen an der Uni. Ich habe mein FSJ am UKE im Herzzentrum angefangen und bin seit ungefähr drei Monaten dort.

Wir haben als FSJler zwei Schichten Frühdienst und Spätdienst. Im Frühdienst fangen wir um 6:30 Uhr an eine Übergabe zu machen. In der Übergabe erzählen die Krankenschwestern und Krankenpfleger, die im Nachtdienst gearbeitet haben, von den Patienten:innen, z.B. wie gesund sie sind, wie ihr gesundheitlicher Zustand ist, was für Neuigkeiten aufgetaucht sind usw. Dann fangen wir um 7:00 Uhr unseren Rundgang an. In diesem Rundgang verteilen wir Medikamente, messen Vitalzeichen und dokumentieren auch, was wir gemacht haben. Wir notieren auch, wenn wir irgendwas Auffälliges finden, damit die Ärzte und die weiteren Krankenpfleger:innen es  mitbekommen. Dieser Rundgang dauert meistens 3 Stunden und danach können wir unsere Frühstückspause gemeinsam mit den anderen Krankenpflegern:innen machen. Unsere Frühstückspause ist meistens nur eine halbe Stunde. In dieser halben Stunde essen wir zusammen und reden über die Stationsabläufe. Nach der Pause helfen wir uns gegenseitig, falls jemand noch nicht so ganz fertig war, und räumen die Station und besonders das Labor auf. Dann ist die Zeit Mittagstabletten zu verteilen. Nun fängt unseren zweiten Rundgang an. In diesem Rundgang verteilen wir die Mittagstabletten und fragen die Patienten ob alles gut ist und ob sie etwas brauchen. Schließlich messen wir nochmal Blutdruck und Temperatur (Vitalzeichen). Nach dem zweiten Rundgang nehmen wir unsere geplanten Patienten:innen auf und kümmern uns um sie. Wir machen das Zimmer bereit und lesen in ihren Akten, was gemacht werden soll und orientieren uns danach. Am Ende des Tages machen wir die Übergabe für die nächsten Kollegen, die im Spätdienst arbeiten und erklären was wir alles gemacht haben, wer neu gekommen ist und wie der Zustand von ihm ist. Um 14:30 Uhr ist es soweit – Zeit Feierabend zu machen. Im Spätdienst ist der Ablauf genauso.

Zu meinem Freiwilligendienst zählen auch Seminare. Diese finden alle paar Monate statt und zählen sozusagen auch zu meiner Freizeit. Wir fahren meistens fünf Tage nach Blankenese zum Elsa Brändström Haus und treffen Andere, die sich auch in ihrem Freiwilligendienst befinden (ca. 20 Personen). Wir erzählen uns gegenseitig, was wir machen, welche lustigen oder schwierigen Situationen wir im Dienst haben. Die Teilnehmenden sind auch alle meine Freunde und wir haben immer einen sehr schönen Tag zusammen. Wir essen gemeinsam, machen viele lustige Sachen und spielen auch. Deshalb freue ich mich immer auf diese Seminare, weil die sind für mich wie Freizeit bzw. Urlaub.

Damit ich Humanmedizin in Hamburg studieren kann, muss ich den HAM-Nat schreiben und darauf muss ich mich nun vorbereiten. In meiner Freizeit nach meiner Arbeit versuche ich immer mich darauf vorzubereiten, und zwar auf verschiedene Art und Weisen. Wenn ich Frühdienst habe, gehe ich im Anschluss kurz essen und fahre dann zur Bibliothek. Dort lerne ich mit den verschiedenen Materialien wie z.B. Bücher, Internetseiten und Videos. Persönlich finde ich es immer am einfachsten in einer Bibliothek zu lernen, da es ruhig ist und die Atmosphäre dazu passt. Ich bleibe für zwei bis drei Stunden maximal, dann fahr ich nach Hause und esse mit meiner Familie. Dann gehe ich früh schlafen, denn am nächsten Tag muss ich wieder arbeiten. Wenn ich einen Spätdienst habe, versuche ich immer vor dem Dienst zu lernen. Dafür lerne ich aber in der Bibliothek neben dem Krankenhaus, weil sie näher ist und ich später direkt ins Krankenhaus gehen kann. Am meisten lerne ich Physik, weil ich das nicht so viel in der Schule hatte, bzw. nicht so intensiv wie man es für den HAM-Nat braucht. An Tagen, wo ich keine Lust habe zu lernen oder frei bei der Arbeit habe, treffe ich mich mit meinen Freunden. Wir gehen meistens Kaffee trinken, Kuchen essen und reden über unsere zukünftigen Pläne. Einige Freunde haben schon angefangen zu studieren und erzählen von ihrem Studiengang und ich erzähle von meinem Ablauf im Krankenhaus.

Nun möchte ich euch von zwei guten Sachen erzählen, die mir in letzter Zeit passiert sind:

Vor paar Monaten ist ein neuer Arzt auf unsere Station gekommen. Wir haben uns kennengelernt und habe ihm erzählt, dass ich Humanmedizin studieren möchte. Er war so begeistert und meinte zu mir, dass ich ihn immer fragen kann, falls ich etwas nicht ganz verstehe. Er nimmt sich Zeit mir Dinge zu erklären und wenn er sich nicht ganz sicher ist, dann suchen wir zusammen nach der Antwort und erklärt es mir genauer. Außerdem lässt er mich mit zu den Patient:innen gehen und sie auch untersuchen. Wir machen auf unserer Station Ultraschall des Herzens, die ich bei seinen Patient:innen auch machen darf. Wenn ich etwas falsch mache, zeigt er mir wie man es richtig macht und warum es so gemacht wird. Ich bin sehr dankbar, dass er hier ist und ich so viel machen darf, denn ohne ihn hätte ich nicht so viel gelernt.

Die zweite gute Sache ist mir an Weihnachten passiert: Außerhalb der Arbeit kenne ich einen Internisten, der damals auch einen Freiwilligendienst gemacht hat. Wir unterhalten uns oft darüber, wie es im Krankenhaus für einen Freiwilligen ist. Ich erzähle ihm auch über meine schlechten und guten Tage im Krankenhaus. Er meinte er kennt das und versteht mich. Er hat mir zu Weihnachten ein Geschenk gekauft – ein Stethoskop. Mir kamen direkt Tränen vor Freude. Seitdem höre ich auch Patienten:innen ab. Ich habe oft viele Fragen, wie z.B. wieso das Herz anders schlägt als bei gesunden Menschen? Wo ist der Unterschied? Ich habe echt Glück, dass einer der Ärzte auf der Station sehr nett ist und mir immer hilft.

Zusammenfassend kann ich Euch sagen, dass die beiden Ereignisse mich weitergebracht haben und motiviert haben. Es ist echt sehr schön, dass man auf seinem Weg begleitet wird und seinen Traum mithilfe anderer toller Menschen erleben kann. Ich bin sehr dankbar dafür und hoffe, dass jeder in seinem Bereich unterstützt wird.

Sara

Stipendiatin seit Juni 2021

«Ich würde jedem empfehlen sich für Step up! zu bewerben, um sich neu kennenzulernen, seine Schwächen zu Stärken zu machen und sich den anstehenden Weg erleichtern zu lassen, den man ablegen soll.»

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