Alles Gute für Deinen Weg, Liebe Maya

Das letzte Mal, wo ich über mein Leben berichtet habe, war ich auf Zanzibar in Ostafrika und habe mich vom Abitur Stress erholt. Mittlerweile bin ich Studentin im zweiten Semester. Im März diesen Jahres war ich das erste Mal in Südamerika, um genauer zu sein in Peru und in Kolumbien. Dort habe ich unter anderem meine Familie besucht, Urlaub am Strand gemacht und vieeeel gegessen. Wir haben in Kolumbien eine Tour durch den Regenwald gemacht und sind Quad in der Wüste Perus (Ica) gefahren. Das war ziemlich aufregend. Das Wetter, die Menschen und das Essen sind mit dem und denen aus Deutschland nicht annähernd vergleichbar und können einen nur begeistern. Nächstes Jahr möchte ich auf jeden Fall wieder nach Südamerika, am liebsten nach Rio de Janeiro in Brasilien. Mein Lieblingsfilm war schon immer der mit den blauen Aras, „Rio“ und seit ich in Südamerika war, möchte ich umso mehr dorthin.

Seit Oktober 2024 studiere ich nun Pflegewissenschaften an der HAW in Hamburg und bin begeistert. Es handelt sich hierbei um einen dualen Studiengang, das bedeutet ich wechsele alle 6 Monate zwischen Hochschule und dem Betrieb (in meinem Fall das UKE). Das sorgt auf jeden Fall für Abwechslung, so dass es nicht langweilig und eintönig wird. Der Unterschied zur Ausbildung ist, dass wir auch das wissenschaftliche Arbeiten erlernen und später auch außerhalb des Krankenhauses arbeiten können. Beispielsweise in der Forschung oder selbst an einer Hochschule lehren, die Möglichkeiten sind vielfältig.

Aktuell bin ich bei der Diakonie St. Pauli in der ambulanten Pflege tätig, heißt wir besuchen die Patienten Zuhause und versorgen diese. Das geht von einfacher Kompressionstherapie (Strümpfe anziehen) bis hin zu aufwendiger Wundversorgung, wobei manche Wunden so tief sind, dass man den Knochen sehen kann. Manchmal verbringen wir 2min bei einem Menschen und manchmal über eine Stunde. Jeder Patient bzw. Kunde hat seine eigene Geschichte und seinen eigenen Hintergrund, das fasziniert mich sehr. Jeder Mensch braucht eine individuelle Versorgung und Betreuung, die wir je nach Patient erlernen und so entsprechend mit Ihnen umgehen. Darunter sind viele ältere Menschen, die einfach nicht mehr alleine klar kommen und sich über jede Hilfe freuen und dankbar sind.

Das macht mich oft nachdenklich, weil viele nur noch im Bett liegen und darauf warten zu sterben. Viele Menschen haben keine Angehörigen und ihr einziger menschlicher Kontakt ist der Pflegedienst, das macht es für sie zum Highlight des Tages wenn wir vorbeikommen. In solchen Momenten bin ich umso dankbarer für meine Gesundheit, eine Familie und Freunde, welche ständig um mich herum sind und mich unterstützen.

Ab Oktober diesen Jahres gehe ich dann wieder zur Uni und habe jeden Tag Vorlesungen, wie viele andere Studenten. Ich weiß noch nicht genau, wo es für mich nach dem Studium hingeht, aber ich habe vor in der Pflege zu bleiben und evtl. auch einen Master an der HAW zu machen. Ich habe nach der Schule keine wirkliche „Pause“ gemacht und direkt angefangen zu studieren, viele haben mir davon abgeraten und gesagt ich solle es langsam angehen und dass mir zum Studieren noch genug Zeit bleibt.

Ehrlich gesagt bin ich aber froh über meine Entscheidung und bis heute zufrieden, weil ich schon mit 21 Jahren einen doppelten Abschluss haben werde und dann immer noch (aber als Krankenschwester☺) die Welt bereisen kann. Ich wusste schon immer, dass mir die Arbeit an und mit dem Menschen sehr viel Spaß macht, auch StepUp! hat mir das vor zwei Jahren bestätigt. In meinem Beruf stelle ich mich täglich neuen Herausforderungen und überschreite persönliche Grenzen. Ich danke Step up! für die Unterstützung und die tolle Möglichkeit, mich, meine Stärken und Schwächen besser kennenzulernen.